Tradition und Sport
Fahnenschwenken
Bei uns im Diözesanverband Aachen wird sowohl das historische Fahnenschwenken gepflegt, als auch das sportliche Fahnenschwenken. Weitere Informationen dazu findest du bald an dieser Stelle.
Fahnenschwenken allgemein
Das Fahnenschwenken besitzt eine lange Tradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Ursprünglich wurden dabei Fahnen als Banner in militärischen oder religiösen Kontexten genutzt, um die Verbundenheit zu ihrem Volk zu kennzeichnen und als Bezugspunkt zu fungieren. Doch mit der Zeit entwickelte sich das Fahnenschwenken, wodurch die Fahnen eher bei festlichen Aktivitäten zu sehen waren, insbesondere bei Schützenfesten, Karneval oder regionalen Festen. Häufig wurden die Fahnen dabei mit Symbolen und Wappen verziert, um die Gemeinschaft mit dem Verein oder der Stadt darzustellen. Aus diesem Grund verbindet man auch bis heute diese Tradition mit Freude und Gemeinschaft.
Heutzutage hat sich das Fahnenschwenken zu einer dynamischen Sport- und Showdisziplin entwickelt, die sowohl Geschicklichkeit, Rhythmusgefühl als auch Körperbeherrschung von ihren Schwenkern fordert. Die verschiedenen Techniken und Stile des Schwenkens variieren je nach Region und Verein, da sich das Fahnenschwenken regional unabhängig voneinander entwickelte. Daher sind für das Fahnenschwenken auch Begriffe wie Fahnenschwingen oder Fahnenspiel bekannt.
Fahnenschwenken in der Diözese Aachen
Auch noch heute wird das Fahnenschwenken in der Diözese Aachen von ihren Schwenkern als Gemeinschaft mit Herzblut praktiziert. Dabei werden in regelmäßigen Trainingseinheiten die Techniken erprobt und durchdachte Choreografien entwickelt, um den Zuschauern bei Wettkämpfen oder Festumzügen eine Show zu bieten.
Wir wollen diese Tradition weiterleben lassen, indem wir bestehende Gruppen unterstützen und neuen Gruppen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Das Alter und die Vorkenntnisse im Fahnenschwenken spielen dabei keine Rolle. Neben der persönlichen Kontaktaufnahme mit uns bieten wir auch mehrere Veranstaltungen an, bei denen sowohl theoretische als auch praktische Kenntnisse erworben werden können.
Fahnenschwenkerlehrgänge
Die Fahnenschwenkerlehrgänge sind als Wochenendlehrgang konzipiert, in der sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Fähigkeiten im Fahnenschwenken vermittelt werden.
Eure Wünsche stehen dabei im Vordergrund. Egal ob ihr als Einzelperson Grundlagen trainieren oder als Gruppe Choreografien für euer Schützenfest oder für die Wettkämpfe erstellen wollt, wir greifen euch unter die Arme und helfen euch dabei. Gerne kann dieser Lehrgang aber auch dafür genutzt werden, um das Fahnenschwenken einfach einmal kennenzulernen.
Neben dem Sport dient der Lehrgang aber auch der Gemeinschaft, da unterschiedliche Menschen den Lehrgang besuchen, die dasselbe Hobby teilen, können Freundschaften entstehen. Bei Gruppen kann es durch das gemeinsame Training dazu führen, dass es den Zusammenhalt und den Teamgeist fördert.
Also schnappt euch die Fahne, meldet euch an und bringt gute Laune mit, dann ist der Spaß garantiert. Wir freuen uns auf euch!
Wertungsrichterlehrgänge
Ihr interessiert euch für die Wettkämpfe im Fahnenschwenken, aber wisst nicht, worauf es ankommt? Kein Problem, dann besucht die Wertungsrichterlehrgänge. Hier könnt ihr euer theoretisches Wissen im Schwenken aufbessern. Wir zeigen euch, worauf ihr achten müsst und wie die Technik im Fahnenschwenken zu bewerten ist, sowohl von einzelnen Griffen und Figuren bis hin zu ganzen Choreografien. Gemeinsam werten wir dabei anhand von Beispielen, um zu lernen, wie die Umsetzung der Richtlinien in Choreografien aussieht und zu bewerten ist.
Zusätzlich seid ihr durch den Wertungsrichterlehrgang berechtigt, bei den Meisterschaften auf Bezirks- und Diözesanebene als Wertungsrichter: in eingesetzt zu werden.
Die Teilnahme an einem Diözesanwertungsrichterlehrgang bildet die Grundlage für den Wertungsrichterlehrgang auf der Bundesebene.
Tipp: Gerade für die Trainer: innen von Gruppen ist es sinnvoll die Theorie zu kennen, um die Beispiele als Inspirationsquelle für eigene Ideen nutzen und um wirkungsvolle Choreografien besser umsetzen zu können.
Diözesanmeisterschaften
Die Meisterschaften im Fahnenschwenken finden im Zusammenhang mit dem Diözesanjungschützentag statt. Dabei treffen unterschiedliche Fahnenschwenkergruppen aufeinander, um in verschiedenen Disziplinen gegeneinander anzutreten, um ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Trotz der Konkurrenz der Beste sein zu wollen, wird die Gemeinschaft und Fairness untereinander großgeschrieben.
Die Disziplinen unterteilen sich in folgende Kategorien:
Pagen I:
bis 9 Jahren
Pagen II:
von 10 bis 12 Jahren
Pagen III:
von 13 bis 15 Jahren
A1 + B1:
von 16 bis 24 Jahren
A2 + B2:
von 25 bis 40 Jahren
A3 + B3:
ab 41 Jahren
o Einzelschwenken
Wie der Name schon sagt, zeigt der Schwenker alleine auf der Fläche, welche Fähigkeiten er erworben hat, dabei werden die Teilnehmer nach Alter klassifiziert.
Der größte Unterschied der Klassenaufteilung sind die Größe der Fahnen.
Pagen I:
L + B 1,20m
Pagen II + III:
L + B 1,80m
A1 bis A3:
L + B 2,80m
B1 bis B3:
L + B 2,20m
Jedoch folgen alle Klassen dem gleichen Ablauf.
Das Einzelschwenken teilt sich in die Pflicht und die Kür auf, dabei setzt sich die Schwenkzeit, wie folgt, zusammen:
Pagen I+II:
Pflicht
30 Sekunden
Pause
10 Sekunden
Kür
60 Sekunden
Pagen III+A+B:
Pflicht
30 Sekunden
Pause
10 Sekunden
Kür
90 Sekunden
Im Pflichtteil werden nur geführte Griffe gezeigt. Diese Griffe sind die Grundlage für das Schwenken mit einer Fahne.
Beachte: Hier sind keine Würfe erlaubt, wenn wird die Fahne nur von der einen Hand auf die andere Hand übergeben.
Die Pause wird zum Durchatmen und als Vorbereitungszeit auf die Kür genutzt.
Im Kür-Teil dürft ihr dann Schwenken, was ihr wollt. Dabei könnt ihr Werfen und Griffkombinationen zeigen, die euch Punkte bringen.
Tipp: Bestimmte Griffe geben mehr Punkte als andere Griffe. Ein Blick in die Richtlinien ist dabei hilfreich!
Beachte: In der Kür wird eine Mindestanzahl an Griffen gezählt, die erreicht werden muss.
Pagen I:
0 Griffe
Pagen II + III:
min. 10 Griffen
Klasse A + B:
min. 13 Griffe
Synchronschwenken
Das Synchronschwenken zählt zu den Gruppendisziplinen, weswegen ihr zwischen 3 und 7 Schwenkern sein dürft. Die Teilnehmer starten dabei in der markierten Wettkampffläche. Der Beginn des Synchronprogrammes wird durch eine Verbeugung gekennzeichnet, welche die Bewertung des Schwenkens signalisiert.
Beachte: Die 3 Minuten dürfen dabei nicht unterschritten und die 5 Minuten nicht überschritten werden.
Die Musik darf von der Gruppe selbst frei gewählt werden und sollte am Wettkampftag auf CD und USB-Stick mitgebracht werden.
Die wichtigsten Bewertungskriterien des Synchronschwenkens sind die Synchronität, die Technik und Haltung, der Schwierigkeitsgrad der gezeigten Griffe und die Interpretation der Musik.
Tipp: Die Synchronität hat eine höhere Punktzahl, die erreicht werden kann. Somit wäre es sinnvoll sich darauf zu fokussieren.
Showschwenken
Das Showschwenken zählt zu den Gruppendisziplinen, weswegen ihr zwischen 3 und 15 Schwenkern sein dürft. Die Schwenkzeit setzt sich hier aus dem Einmarsch, dem Hauptteil und dem Ausmarsch zusammen.
Beachte: Sobald der erste Starter die markierte Wettkämpffläche betritt, wird die Zeit gemessen und, wenn der letzte Starter die Wettkampffläche verlässt, wird die Zeit gestoppt. Wie beim Synchronschwenken darf auch hier die Zeit nicht 3 Minuten unterschreiten und 5 Minuten überschreiten.
Die Musik darf von der Gruppe selbst frei gewählt werden und sollte am Wettkampftag auf CD und USB-Stick mitgebracht werden.
Anders als beim Synchronschwenken sind hier Zuwürfe mit anderen Schwenkern, Hilfsmittel und der Aufbau von Figuren erlaubt, dabei ist eurer Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Die wichtigsten Bewertungskriterien des Showschwenkens sind der Schwierigkeitsgrad und die Interpretation.
Die Schwierigkeit unterteilt dabei die einzelnen Griffe, die geschwenkt werden, in Schwierigkeitsgrade, aber auch die Wurfstrecke bei Zuwürfen und deren Technik und Haltung sind ausschlaggebend. Auch die Aufbauten werden nach Schwierigkeit gestaffelt bewertet. Zusätzlich wird eine Choreografie, die sich nicht ständig wiederholt, als schwieriger erachtet.
Bei der Interpretation wird die Darstellung von Griffen, Würfen und Formationen in Bezug auf die Musik und dessen Thema bewertet. Hier wird Kreativität belohnt. Neue und verschiedene Ideen als Schaueffekt oder als Synchronabschnitten zu nutzen, erhält eine höhere Punktzahl.
Duettschwenken
Das Duettschwenken gibt es im Schützenwesen bisher nur in der Diözese Aachen. Wie das Wort „Duett“ schon sagt, sind hier nur zwei Schwenker erlaubt. Diese Disziplin soll es kleineren Gruppen ermöglichen, trotzdem auf dem Wettkampf mit einer Art Showprogramm starten zu können. Aus diesem Grund sind hier Zuwürfe, Aufbauten und Hilfsmittel erlaubt.
Die Bewertungskriterien vom Showschwenken sind die Gleichen (Ausnahme: Die Sauberkeit der Darbietung wird in einem eigenen Kriterium „Technik und Haltung“ bewertet).
Beachte: Doch beim Duettschwenken gibt es keinen Ein- und Ausmarsch wie im Showschwenken. Denn die Schwenker starten direkt in der markierten Wettkampffläche. Die Zeit startet, sobald die erste Fahne bewegt wird, und endet, sobald die letzte Fahne ruht.
Nun habt ihr einen Überblick und Einblick über die Rheinische Art des Fahnenschwenkens in der Diözese Aachen erhalten. Bei Fragen stehen wir euch natürlich gerne zur Verfügung.
Fahnenschwenkerlehrgänge
Auf Diözesanebene bieten wir interessierten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, das Fahnenschwenken in einem Fahnenschwenkerlehrgang zu erlernen und zu vertiefen.